Querdenker Markus Ruch konnte im Januar 2012 einen langfristigen Pachtvertrag für die Weinberglage "Schlemmweg" in Gächlingen abschliessen. Dadurch konnten die alten 50-jährigen Pinot-Noir-Reben (Klone: Mariafeld und 2/45) vor der Rodung bewahrt werden. Urkundlich bereits im 14. Jahrhundert als Einzellage erwähnt, ist der Gächlinger Schlemmweg eine der interessantesten Reblagen im Klettgau. Als reiner Südhang steigt der Schlemmweg aus dem Urstromtal des Rheins mit 10% Hangneigung bis auf 490 Meter über Meer. Der Untergrund am Schlemmweg wird von wasserführenden Kalksteinschichten (Muschelkalk) dominiert. Sie sorgen auch bei längeren Trockenphasen für eine optimale Nähr- und Mineralstoffversorgung. Im Zusammenspiel mit einem schwer durchwurzelbaren, steinigen Kalk-Untergrund führt eine späte Reife mit langer Vegetationsperiode zu einer kühlen Aromatik. Zudem wird vom Kalkstein eine lange, komplex am Gaumen verwoben wirkende Mineralität zu Tage gefördert. Die Trauben konnte Markus Ruch Mitte Oktober 2021 bei 92° Oechsle und einem Ertrag von 650 g/m2 von Hand lesen. Das Lesegut (15% nicht entrappt) wurde mit den Wildhefen in offenen Holzstanden vergoren. Anschliessender Ausbau während 15 Monaten in französischen Piècen à 228 und 500 Liter (ca. 15% Neuholz). Ruchs naturnahe Lagenabfüllung vom Schlemmweg überzeugt als Wurzelwein mit generöser Subtilität und Sinnlichkeit!
Falstaff 03/2022 für den 2019er:" Komplex und zunächst etwas reduktiv. Dann öffnet sich eine klare, konzentrierte Frucht: Sauerkirsche, Waldbeeren, rote Johannisbeere. Dazu kräutrig-ätherische Töne, dunkle Schokolade. Am Gaumen ist der Wein elegant und dennoch kraftvoll. Frische, tragende Säure, Waldbeeraroma, würzige Nuancen und feinkörniges kalkiges Tannin. 96 Punkte."
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