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Ticino Winzer

Kaufmann Adriano, Beride TI
Klausener Eric + Fabienne, Purasca TI
Ortelli Mauro, Corteglia TI
Pelossi Sacha, Pazzallo TI
Zündel Christian, Beride TI

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Kaufmann Adriano, Beride Ticino   

Mit einer grossen Portion Neugier machten wir uns in unseren Sommerferien 2006 auf den Weg nach Beride zu Adriano Kaufmann. Kurz vor Ponte Tresa nahmen wir die steile Strasse Richtung Purasca. Das Strässchen wurde zunehmend enger und steiler, die Gegend immer rauher und irgendwie dachten wir, jawohl, der abweisende Name „Malcantone“ ist kein Zufall. Wer kann hier nur freiwillig „landen“, schoss mir durch den Kopf, denn ich wusste, dass Adriano Kaufmann aus Herzogenbuchsee stammte. Ich sinnierte weiter. Es musste wohl jemand sein, der hier für den Rebbau optimale Parzellen gefunden hatte, der mit Leib und Seele Weinbauer war und der auch gerne auf das städtische Schickimicki verzichtete. Kaum in Beride angekommen, waren wir auch schon am Weiler vorbei und erst als wir in gebrochenem Italienisch nach dem „casa Kaufmann“ fragten, fanden wir den Weg. Adriano Kaufmann empfing uns, obwohl er „brutto tempo“ hatte, da in den letzten Wochen zweimal ein Hagelschlag einige seiner Rebparzellen verwüstete und er nunmehr nur noch ca. 200 g/m2 lesen wird. Der drahtige und kleine Winzer, mit wildem Bart und lebendigem Blick, beschäftigte sich früher mit dem Kräuteranbbau im Malcantone, bevor er mit seinem Studienkollegen Christian Zündel begann, Trauben zu produzieren. Schliesslich gründete er 1981 seinen Betrieb in Beride. Adriano Kaufmann gehörte also zu den „Zuwanderern“, die vehement Qualität statt Quantität forderten, die Authentizität und nicht Banalität suchten, welche die hiesige Weinwirtschaft immer wieder unerschrocken kritisierten und die aber letztlich den Beweis lieferten, dass im Tessin grandiose Weine erzeugt werden können. Kaufmann experimentierte immer wieder im technischen Bereich. Er verwendet ausschliesslich französische Barriques und bewirtschaftet heute rund 5 Hektar Rebland im Malcantone so biologisch wie möglich nach den Richtlinien der Biodynamie. Seine Weine sind keine Lagenweine sondern beruhen auf strikte Selektion im Rebberg. Sein Sauvignon Blanc war schon immer Weltklasse, sein traditioneller Rubino ist überdurchschnittlich und der Pio della Rocca ist seine Nummer 1 und ein qualitatives Juwel!

Klausener Eric + Fabienne, Purasca Ticino   

Das alltägliche Prozedere hatte uns heimgesucht. Von Lugano her kommend standen wir im Stau zwischen Agno und Ponte Tresa. Den am Vortag mit Fabienne Klausener reservierten Degustationstermin konnten wir nicht mehr einhalten. Doch offenbar waren auch Einheimische nicht von diesem Stau gefeilt, denn auch Signora Klausener war verspätet, kam sie doch direkt aus ihrem Rebberg in Trevano, ausserhalb Luganos. Der Empfang in Purasca war herzlich und wir spürten sofort, dass wir einer bodenständigen, ehrlichen und leidenschaftlichen Winzerin begegneten. Die Romands Eric und Fabienne Klausener kamen 1982 ins Tessin. Eric Klausener hatte an der Ingenieurschule in Changins Oenologie studiert und absolvierte einen Stage bei der „Vignoble et vins de la Ville de Lausanne“. In der Romandie konnten sie damals keine Rebparzellen pachten, denn diese waren alle in familiären Besitz. Schliesslich wurden sie im Malcantone fündig. Sie pachteten 1982 ihren ersten Weinberg in Neggio. Fabienne Klausener schmunzelt, als sie erzählt, dass sie damals das Landstück zuerst rodeten und sie somit für 10 Jahre Holz hatten. Im ersten ertragreichen Jahr produzierten sie gerade mal 4'000 Flaschen und sie staunten nicht schlecht, als sie nach einem weiteren Jahr feststellten, dass sie 1'000 Flaschen selber konsumiert hatten. Klauseners gehörten damals zu den Revoluzzern im Tessiner Weinbau. Sie pröbelten viel, beschränkten die Mengen und hatten schon 1993 einen sensationellen Erfolg mit dem „Merlot del Ticino Gran Riserva“, Jahrgang 1990, der bei einer Degustation von 144 der edelsten Tropfen der Welt unter die besten 10 Weine prämiert wurde und andere wie „Château Pétrus“ oder „Le Pin“ in den Schatten stellte. Das Ehepaar bearbeitet heute gemeinsam mit ihrem Sohn Sylvain im Malcantone und im Luganese (Trevano) rund 2 Hektar Reben. Der Name Klausener steht für Merlot, genauer gesagt, für Spitzen-Merlot! Die 1'000 Flaschen sind notabene geblieben, doch Klausener produzieren heute rund 10'000 Flaschen pro Jahr. 

Ortelli Mauro, Corteglia Ticino   

Mauro Ortelli ist einer, der aus Freude und Begeisterung Weinbauer wurde. Das Dasein als Buchhalter in einer Anwaltskanzlei entsprach kaum dem, was er sich unter einem erfüllten Leben vorstellte. Ein einjähriges Praktikum bei einem Winzer in Chardonne (VD) bestätigte, dass die Welt der Reben und des Weins ihn mehr faszinierte. So besuchte er die höhere Fachschule für Weinbau in Changins. 1985 gründete er in Corteglia seinen Betrieb mit dem Namen „I Trii Pin“; die drei Bäume zieren übrigens auch die Etiketten. Zuerst führte er den Betrieb mehrer Jahre lang im Nebenerwerb, bevor er 1993 vollberuflicher Winzer wurde. Die Kelterungsgeräte waren vorerst noch in einem alten Stall untergebracht, ab dem Jahrgang 1995 begann dann die Vinifikation im neuen, rationell-bescheiden eingerichteten Keller, wo nur per Gravität gearbeitet wird, um so Pumpvorgänge zu vermeiden. Mauro Ortelli bewirtschaftet heute 5 Hektar Reben, verstreut im ganzen Mendrisiotto in den Gemeinden Corteglia (wunderschöne "Amphitheater-Lage"), Castel San Pietro, Pedrinate und Morbio Inferiore. Er keltert heute vier verschiedene Weine und produziert etwa 30-35'000 Flaschen pro Jahr. Der zurückhaltende und emsige Ortelli praktiziert eine strikte Ertragsregulierung und söndert akribisch bei der Lese, weshalb seine Weine stets sauber und ausgewogen sind. Avantgardistische Methoden stellen für ihn keine Versuchung dar. Vielmehr reflektieren seine Gewächse auf herausragend ehrliche Art den jeweiligen Jahrgang. Wenn also die Bezeichnung „echt tessinerisch“ Anwendung finden soll, dann zu Recht für diese Gewächse aus dem Mendrisiotto. Diverse Auszeichnungen und Anerkennungen – sein Merlot wurde auch schon als bester des Kantons ausgezeichnet – bestätigen Ortellis Stellung als Meister des authentischen Tessiner Weins von hoher Qualität. Mit seiner liebenswürdigen Art punktet der sympathische Familienmensch Mauro Ortelli auch auf der emotionalen Ebene und gehört daher zweifellos zu unseren Favoriten!

Pelossi Sacha, Pazzallo Ticino     

In Pazzallo, auf der rückwärtigen Seite des San Salvatore, treffen wir am 13.08.2011 den 43 jährigen Winzer Sacha Pelossi. Mit südländischer Gelassenheit zeigt uns Sacha den kleinen Weinkeller im Untergeschoss des Elternhauses, welcher bis in die letzten Ecken und Winkeln mit Edelstahltanks, Holzstanden und Barriques vollgestellt ist. Sacha Pelossi erwarb 1993 das Diplom zum Ingenieur für Weinbau und Önologie in Changins. Bis 1996 arbeitete er für den Weinkeller Daldini. Anschliessend wurde er die rechte Hand von Meinrad Perler auf dessen Domäne Agriloro S.A. in Arzo, wo er bis Ende 2011 noch zu 50% als Önologe im Weinkeller arbeitete. Parallel zum ehemaligen Vollzeitjob baute er mit grosser Leidenschaft sukzessive ein schmuckes Familienunternehmen auf. Den ersten Weinberg schuf sein Vater 1988. Nachdem zu Beginn die Trauben verkauft wurden, kelterte Sacha 1995 gemeinsam mit seinem Bruder Christian die ersten 500 Liter eigenen Wein. Mittlerweile bewirtschaftet Sacha Pelossi fast 7 Hektar Reben in den Weinbergen von Agra (1.3 ha), Lamone (1.4 ha), Bioggio (1.2 ha), Pazzallo (0.6 ha) und Cagiallo (2.4 ha) und produziert so jährlich rund 40'000 Flaschen. Die Reben werden nach den Richtlinien der Integrierten Produktion kultiviert, die Lese findet ausschliesslich von Hand statt. Unspektakulär werden im Keller ohne moderne Verfahren, im Stile der traditionellen französischen Weinbereitung, sortentypische und elegante Tessiner Spitzenweine vinifiziert. Am Ende der Kellerführung geniessen wir gemeinsam mit Sacha Pelossi die ausgezeichneten Weine und sind hin und weg von deren Qualität und auch von Sachas mediterraner Fröhlichkeit und Gastfreundschaft. Wenig später landeten wir noch gemeinsam im Grotto San Salvatore, wo die costine di maiale vorzüglich schmeckten, und weiter entspannt gefachsimpelt wurde. In den heutigen Krisenzeiten, da alles im medialen, ökonomischen und politischen Kontext gehandhabt wird, erlebten wir unweit der kosmopolitischen Finanzstadt Lugano dank Sacha Pelossi und seinen Weinen ein Stück heile, fröhliche und genügsame Welt. Viva il Ticino!

Zündel Christian, Beride Ticino   

Christian Zündel kam 1976 als Bodenkundler ins Tessin. Nach seinem Studium in Naturwissenschaften an der ETH in Zürich, hatte der Stadtzürcher im Rahmen einer Entwicklungsphase für Bergzonen auch im Malcantone – im Hinterland von Lugano, an der Grenze zu Italien gelegen – zu tun. Der junge Zündel plante Himbeer- und Spargelpflanzungen, bemerkte aber bald, dass der Rebbau eine grössere Chance hatte. Zusammen mit seinem Studienkollege Adrian Kaufmann, der sich im Malcantone mit Kräuteranbau beschäftigte, begann er Trauben zu produzieren. Später wurde er vom Ehrgeiz gepackt, selber die Merlot-Trauben zu keltern und zu vermarkten. Von nun an war der Individualist Zündel ein Winzer. Der 85er, sein erster Jahrgang, kelterte ihm noch sein Freund Werner Stucky. Fortan nahm er die Vinifikation in die eigene Hand. Für Furore weit über das Tessin hinaus sorgten die 90er, allen voran sein Paradewein „Orizzonte“, eine Assemblage aus vorwiegend Merlot und wenig Cabernet Sauvignon. Zündel versucht möglichst wenig Einfluss auf das Produkt zu nehmen. Seit dem Jahr 2003 hat er sich der bio-dynamischen Methode zugewandt und glaubt, damit zu ausgeprägterem Terroirausdruck zu gelangen. Pro Rebstock lässt Zündel nur 5-7 Triebe stehen und auf die im Tessin in Mode gekommene "Antrocknung" verzichtet er komplett. Es geht ihm nicht darum von allen Komponenten wie: viel Farbe, möglichst viel Tannine, viel Alkohol oder viele Aromen im Wein zu haben, sondern darum, alles zu harmonisieren. Denn ein grosser Wein lässt sich auch mit noch so grossem Aufwand und versierter Kellertechnik nicht „fabrizieren“. Ein authentischer Wein à la Zündel, der sich durch Klarheit auszeichnet, „entsteht“. Mit 4 Hektaren und einer durchschnittlichen Produktion von 15'000 Flaschen gehört sein Betrieb zu den Kleinen im Südkanton. Auch darum ist es ein grosses Glück, ein paar Flaschen von Christian Zündel zu ergattern. Die Weine bestechen durch maximale Ausdruckskraft von Terroir und Traube. 
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