Der Schweizer Biologe José Vouillamoz hat hunderte von Traubensorten genetisch untersucht und herausgefunden, dass die "Urgrosseltern" der meisten heute bekannten Sorten der Pinot Noir, der Gwäss und der Savagnin blanc sind. Am Neuenburgersee wurde der Savagnin blanc noch vor den Zeiten des Chasselas angebaut und anschliessend von diesem verdrängt. Zurück in die Vergangenheit pfropfte Jean-Denis Perrochet 2012 und 2013 auf total 0.5 ha auf 30-40 Jahre alten Chasselas-Reben den Savagnin blanc und gehört damit zu den ersten Winzern welche in dieser Region wieder die urtümliche Sorte kultivieren. Die Reben werden biodynamisch gepflegt (CH-Bio und Demeter). Handlese bei 95-98 Oechsle und ca. 550 g/m2 Ertrag. Spontanvergärung. Ausbau mit biologischem Säureabbau und ohne Batonnage in gebrauchten Eichenfässern. Hat keine "vin jaune-Aromatik" wie die Weine aus dem französischen Jura, sondern brilliert mit Birnen- und Pfirsicharomen, einer guten Balance sowie mit einem mineralischen Finale.
Falstaff 06/2019 für den 2017er: "Komplexes Bukett mit Noten von Melisse, Agrumen und mineralischen Anklängen. Dazu Anklänge von süssem Gebäck. Am Gaumen geradlinig, elegant, saftige Säure und wunderbar salzige Mineralität sowie Kräuterwürze im Abgang. 94 Punkte."
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