Von allen Spezialitäten in ihrer umfangreichen Rebschatztruhe verehren die Walliser den Cornalin am meisten. Der alte Landroter (Rouge du Pays), wie die Sorte früher auch genannt wurde, ist eine der ältesten im Kanton kultivierte Sorte. DNA-Analysen identifizierten die Rebsorten Mayolet und Petit Rouge, mit Ursprung im Aosta-Tal, als Eltern. Bis vor 30 Jahren (im Jahr 1990 waren im Wallis gerade noch 10 ha mit Cornalin bestockt) interessierte sich kaum ein Winzer mehr für die spät reifende, anspruchsvolle Sorte. Denn der Cornalin neigt zu spektakulären Ertragssprüngen, ist empfindlich auf Magnesiummangel und auf Sonnenbrände. Heute, mit der Erkenntnis, dass im Weinbusiness die Walliser Spezialitäten die Trümpfe sind, werden 162 Hektar Cornalin kultiviert. Die Cornalinstöcke von Benoît Dorsaz haben Jahrgang 1989, 1999 und 2006 und befinden sich in den Lagen Les Perches in Fully, Chavanne in Leytron sowie Rossetan in Martigny. Die Lese wurde Anfang Oktober 2021 durchgeführt. Wegen Frühlingsfrost und Mehltau war der Ertrag deutlich kleiner als in einem normalen Jahr. Der Wein wurde während 12 Monaten in drei Burgunder-Piècen à 228 Liter (1/3 Neuholz) und weitere 6 Monate im Edelstahltank ausgebaut. Abfüllung von 900 Flaschen im April 2023. Unsere Degustationsnotiz: "Aromen von schwarzen Kirschen, Pflaumen und Feigen; im Gaumen kompakt und stoffig, ein Spitzen-Cornalin."